Die Konferenz der solidarischen Mittel.

Stell dir vor, Kunstförderung wäre anders als bisher üblich. Anstatt einer externen Expert:innen-Jury, die entscheidet welche Projekte gefördert werden und welche nicht, treffen sich alle Antragstellenden und diskutieren, streiten, hören zu, lernen (sich kennen) und entscheiden gemeinsam, wie das Geld für ihre Vorhaben vergeben und benutzt wird. Wir stellen vor: Das Prinzip der gemeinsamen Mittelvergabe!

Wir–das ist eine Gruppe von Kunst- und Kulturarbeiter:innen–setzen uns mit der Frage auseinander, welche beziehungsorientierte Alternativen es gibt, Kunstförderung zu organisieren. Seit Frühjahr 2020 treffen wir uns regelmäßig und in unterschiedlichen Konstellationen und bearbeiten die Frage, wie sich die zeitgenössische Kunstförderpraxis der darstellenden Künste erfassen und transformieren lässt.

Ab Januar 2021 wurde der Prozess finanziell gefördert und unter dem Titel `take that money and run together! Die Konferenz der solidarischen Mittel´ projektiv betrieben. Selbstgewählter Arbeitsauftrag war die Untersuchung und Versammlung von Praktiken des solidarischen Handelns sowie eine Bearbeitung des Orientierungsbegriffs Solidarität aus der Perspektive von Kulturarbeiter:innen. Auf dieser Grundlage sollte die Praxis der gemeinsamen Mittelvergabe weiterentwickelt und getestet werden.

Der Titel `Die Konferenz der solidarischen Mittel´ ist ein Überbleibsel des Plans, den Rechercheprozess mit einem Zusammentreffen und Austausch abzuschließen. Aus Gründen der Krise der physischen Versammlung, ausgelöst durch die Corona Pandemie, ist nun an Stelle einer Konferenz eine Korrespondenz aus Texten und Bildern entstanden. Wir haben uns bewusst für einen heterogenen Charakter dieser Publikation entschieden. Der Begriff der Solidarität wird aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet, um verschiedene Stimmen hörbar zu machen. So ist diese Sammlung in Buchform lediglich als Reader und Aufschub, für eine überfällige Konferenz, zu lesen.

Mit Beiträgen von: Bini Adamczak, Uta Atzpodien, Kathleen Battke, Christian Berens, Sebastian Brohn, Anna Bründl, Eva Busch, M Hasan Hera, Daniel Hoernemann/ Walbrodt, Lana Horsthemke, Moritz Kotzerke, Khosrou Mahmoudi, Omar Mohamad, Julia Nitschke, Christoph Rodatz und Pierre Smolarski

Gefördert vom NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Fonds Darstellende Künste #TakeCare Neustart Kultur, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Lands NRW

 

2023 erweitert als Open Source und unter dem Titel „Solidarische Mittelvergabe“ veröffentlicht beim transcript Verlag.